Meissener Marken und Wappen

Kennzeichnung als Fälschungsschutz

Zum Schutz vor Nachahmern wurde eine fälschungssichere Kennzeichnung für Meißener Porzellan notwendig. Dadurch konnten die wertvollen Stücke eindeutig dem Meißener Hersteller zugeordnet werden.

Erste Markierungen des Meissener Porzellans

In der Anfangszeit war die Markierung der Porzellan-Erzeugnisse noch nicht einheitlich. Üblich waren zunächst Abkürzungen:

  • M.P.M. für „Meissener Porzellan-Manufaktur“
  • K.P.M. für „Königliche Porzellan-Manufaktur“
  • K.P.F. für „Königliche Porzellan-Fabrik“

Entstehung des Meissener Markenzeichens „Gekreuzte Schwerter“

Das heute übliche und weltweit bekannte Zeichen „Gekreuzte Schwerter“ wurde ab 1731 regelmäßig verwendet. Der Dresdner Hof verordnete diese Kennzeichnung.

Beizeichen zu den gekreuzten Schwertern

Den gekreuzten Schwertern aus Meissen wurden in den ersten Jahrzehnten kleine Beizeichen hinzugefügt. So lässt sich der Herstellungszeitraum ungefähr ermitteln.

Abbildung: Entwicklung der Meissener Wappen über die Zeit

Kennzeichnung nach Herstellungsjahr

Seit 1948 gibt es konkrete Symbole für das Jahr der Herstellung auf den Porzellan-Erzeugnissen aus Meissen. Diese bestehen zunächst aus einfachen geometrischen Formen. Im Laufe der Jahre werden die Formen etwas abstrakter. Ab 1980 steht jeweils ein Großbuchstabe des römischen Alphabets für ein Jahr. Seit 1999 gibt es Buchstabenkombinationen wie AA, AB, AD…

Registrierung der Marken aus dem Hause Meissen

1875 wurden die Marken aus der Meißener Porzellanmanufaktur registriert. So waren die Marken geschützt und die Fälschung wurde strafbar.

1919 wurde „Böttgersteinzeug“ und 1985 „Meissener Porzellan“ als Marke eingetragen.

Auflistung der Meissener Porzellan-Kennzeichnungen

Es kann nicht eindeutig von einer Kennzeichnung auf das Herstellungsjahr geschlossen werden. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die geläufigsten Zeichen.

Stilisierte und chinesische Schriftzeichen

  • Von 1717-1724 waren verschiedene chinesische Schriftzeichen üblich.
  • Daneben gab es zwischen 1717 und 1730 das stilisierte Zeichen einer Blume.
  • 1717-1734 wurden Meissener Porzellan-Erzeugnisse außerdem oft mit einem Drachen gekennzeichnet. Dieser konnte entweder ganz oder in der oberen Hälfte schraffiert sein. Auch eine Variante mit links ausgemalter Hälfte ist zu finden.
  • 1717-1734 war ebenso ein Äskulapstab unter den Kennzeichnungen. Dabei windet sich eine Schlange um einen Stab.

Buchstabenkürzel

  • 1720-1760 galten die ineinander gezeichneten Buchstaben „AR“ dem Aristokraten August dem Starken.
  • 1733 wurde das Monogramm AF für Friedrich August II. verwendet.

Gekreuzte Schwerter

  • 1723-1730 tauchten zum ersten Mal die gekreuzten Schwerter auf. Sie wurden mit dem Kürzel K.P.M. kombiniert.

Ab dieser Zeit wurden die gekreuzten Schwerter mit unterschiedlichen Beizeichen kombiniert:

  • 1763-1774: Punkt unten
  • 1774-1815: Stern
  • 1860-1924: Schwertknäufen
  • 1924-1934: Punkt oben
  • 1945-1947: Strich unten

Seit 1934 gibt es die gekreuzten Schwerter in der bis heute üblichen Form, ohne Beizeichen und ohne Knäufe.

Abbildung: Schwerter mit Knauf sind typisch für den Zeitraum 1860 bis 1924

Abbildung: Ein Punkt oberhalb der Schwerter zeigt auf die Zeit 1924 bis 1934

Abbildung: Schwerter ohne Knauf markieren das Wappen seit 1950 bis heute